Chile

Zoll schnell und freundlich. Argentinien und Chile im gleichen Gebäude, nebeneinander. Kurzer Blick ins Auto und wir können weiter.

 

Über den Paso de Jama 4079m Fahrt durch unwahrscheinlich schöne Umgebung. Wenig bis fast kein Verkehr, Berge wie mit Samt überzogen, Vicunias mit ihren Jungen, Vulkane, immer wieder Fotostopp.

Vor San Pedro de Atacama geht die Strasse fast schnurgerade von  4000 auf 2000 m runter. Meine rechte Hinterbremse quitscht, trotz einige Male Vollbremser. Ich fahre langsam herunter und werde von Lastwagen und Buse mit hohem Tempo überholt.

 

 

Heiss in San Pedro, Windhosen, wir fahren gleich weiter Richtung El Tatio. In einer Bauschuttablagerung finden wir einen geschützten Platz mit Sicht auf dem Vulkan Licancabur 5971 m Wunderschöner Sonnenuntergang

 

 

Und Sonnenaufgang. Es wird schnell heiss, trotz der Höhe und in der Nacht kalt.

El Tatio, der höchste Geisier der Welt 4300 m sieht man am schönsten spritzen, am Morgen zwischen 8 und 10 Uhr, was wir natürlich nicht schaffen.

Auf dem längeren, beschwerlichen Hinweg, treffe ich Marta und nehme sie ein Stück mit, ebenfalls ihren Sack voller Wolle. Sie nimmt auch gerne meinen Wasserkanister, welcher ich bis jetzt noch nie gebraucht habe.

Unterwegs Vicunias am fressen.

 

 

Wellblech, Pisten, Staub, und endlich sind wir bei den Geisier.Alle Touristen schon weg. 17'000 Pesos Eintritt, leider ist die Terme geschlossen. Aber es blubbert an verschiedenen Orten, schön angelegte Wege.

 

Von der Hitze und der Höhe sind wir erledigt. Zum Glück können wir vor unseren Autos duschen. Zum Nachtessen ein Gläschen Rotwein und gute Nacht.

In der Nacht, prachtvoller Sternenhimmel, wie schon einige Nächte zuvor.

 

In San Pedro de Atacama Geldwechseln, einkaufen, tanken, und WIFI. Schön mit der Familie zu sprechen. 

Jetzt der Atacama Wüste entlang und zum Lago Chaxa. Ich bezahle nur 4000 Eintritt, weil AHV 😊 Hier ist es heiss, alles weiss, interessante Rundtour, man erfährt einiges über Flamingos.

Phuuu, es ist heiss!!!!

2 verschiedene Fahnen wehen beim Parkplatz. Eine von Chile und eine schwarze. Auf Anfrage sagt man mir, dies sei der Protest der Indigenen gegen den Litium Abbau.

 

 

Peine, trostloses Dorf, wir nehmen den Abzweiger durch die Atacama Salzwüste. Umfahrung bei einer Mine, Berge von weissem Gestein oder Sand. Ganz schlechte Strasse und ab jetzt habe ich das Gefühl hier wird die Erde regelrecht durchwühlt nach Litium und Kupfer.

Lastwagen, hunderte und wir, mit zwei Autos. Nur kurze Strecke asphaltiert, viele Männer am Strassenbau, dann furchtbare Strasse, und all die LKWs. Sie bringen Wasser, Diesel zu den Minen und holen Material bis nach Antefagasto. Min um Minen. Ich denke mir, jeder der im Sinn hat ein E Auto zu kaufen, sollte zuerst mal die Strecke durch die Atacama bis Antefagasto fahren.

 

Wir sind erledigt von der Fahrt, finden nur mühsam einen Schlafplatz auf einer kleinen Nebenstrasse. Heike bereitet uns einen wunderbaren Salat.

Die ganze Nacht hört man Lastwagen.

 

Von Baquedano Autobahn bis Antefagasto. Diese Stadt haben wir nur gestreift, und zwar im Industriequartier. So grosse Maschinen von Lieberherr, CAT, und anderen, LKWs Parks, schmutzige Umgebung, Kupferschmelzwerke, Litium Verarbeitung.

Die Umgebung, Sträuche alles weiss oder schwarz. Es ist eine Schande, die Erde wird umgepflügt und alle Bodenschätze werden ihr entnommen. Indigene haben hier nichts zu sagen.

 

 

Vor dem Observatorium Parenal, ESO, european southern Observatory, auf einem kleinen Hügel, Schlafplatz mit Rundblick. Sternenhimmel und endlich wieder Ruhe. 

Am Morgen Aussicht von meinem Bett aus. 

 

Um 10 Uhr können wir vom Parkplatz mit einem Car zu den Teleskopen fahren. Samstags gibt es Führungen. Man sollte sich über Internet anmelden.

 

Es ist gigantisch und unsere englische Gruppe, mit 2 Zürcher, bekommen Erklärungen von einem Physiker, Claudio und von Vilma. Führung, Erklärung und wir dürfen fotografieren, nur nichts fallen lassen. Immenser Spiegel, in Deutschland hergestellt, in Frankreich poliert und per Schiff und Lastwagen hierher transportiert.

 

 

Vis à vis auf etwa gleicher Höhe ist ein neues Observatorium im Bau. Das grösste ELT, extreme large Teleskop, im 2028 soll es start bereit sein.

 

Unterhalb des Observatoriums ist die Residence für die Astronomen. Wir dürfen es besuchen. Draussen Luftfeuchtigkeit 10%, drinnen 70%. Schwimmbad, Pflanzen, Fitness, Bibliothek, Restaurant.

Draussen 2 Felsen. Anscheinend hat sich James Bond, Daniel Craig, dahinter im Film versteckt. Fälschlicherweise wurde Bolivien genannt, aber es war Chile und die Felsbrocken sind ganz leicht.

 

Alles Fake!!!

 

Jetzt an Strand nach Cifuncho. Schöner Sand. Am Abend, ein Ralley. Kleine Jeeps flitzen an uns vorbei. Immer wieder sehen wir Scheinwerfer, obwohl es stockdunkel ist, kommen weitere Autos mit lauten Motoren. 

Endlich Ruhe. Da stellt unser Nachbar sein Flutlicht, vor dem Wohnwagen an, und er hört bis um 3:00 Uhr Musik in unglaublicher Lautstärke. 

Buonas noches!

Am Morgen sage ich ihm klar und deutlich wie er uns gestört hat Gestern Nachmittag mit seiner Drohne und in der Nacht mit der lauten Musik und Flutlicht. Es scheint ihn nicht zu stören. Wir packen zusammen. Ich stecke ein bisschen fest im Sand. Uli ruft: Gas! Gas!

Ich gebe Gas und eine schwarze Rauchwolke aus dem Auspuff direkt zum Nachbar.

KARMA!!:)

 

 

Bei einem Kaffeehalt in einem kleinen Strassenrestaurant, wird uns empfohlen in den Nationalpark «Pan de Azucar» zu fahren. Dort habe es schöne, saubere Strände. Stimmt!

 

Interessanterweise ist es in den Nationalpärke immer schön und sauber. Ausserhalb versinkt die Natur im Abfall.

Plastiksäcke überall, Petflaschen mit Urin gefüllt von LKWs Fahrer zum Fenster raus geschmissen an Strassenrand,(dies auf allen Strassen wo LKWs fahren. Keine Zeit zum anhalten) ganze Abfallsäcke, von Hunden zerfetzt. Schade!!

Mit Tafeln an den Strassen oder Parkplätze werden die Chilenen darauf aufmerksam gemacht, die Natur zu respektieren und Abfall in die vorgesehenen Tonnen und nicht auf die Strasse zu werfen.

Manchmal sind auch die Tonnen überfüllt. Wir wissen nicht wo Abfall entsorgt wird, ausser in einem Graben vor dem Dorf!

 

In Bahia Inglesa, Touristenort mit Strandpromenade essen wir gute Fisch und Marisco Ceviche in einem Restaurant an der Promenada. Hier kann man alles kaufen, von Ohrenringe über Badehosen, über Hüte, Sonnenschirme und der Strand, wie in Rimini. Schirm an Schirm gereiht. 

 

 

Gegen späteren Nachmittag machen wir Halt am Strand nach Caldera.

 

Super geschlafen, trotz den lauten Wellen.

Bis nach Puerto viejo, Wüste mit kleinen Büschen, erstaunlich sauberes Dorf, freundliche Gendarmerie geben uns gerne Auskunft. Davor werden wir immer gefragt von wo wir kommen und ob uns Chile gefällt. Ja, es wäre schön wenn nicht all den Abfall herumliegen würde. Dies sei chilenische Kultur, bekomme ich zur Antwort.

 

 

Die Fischer kommen mit ihrem Fang zurück.

 

Immer wieder sieht man Tafeln wie diese, und auch schon der ganzen Küste entlang Tsunami Tafeln und sogar Warnsysteme.

 

Bis nach Chanaral de Aceituno, Nationalpark hier endet die Region der Atacama, Wüste. Kurze Strecke bei Huasco grün, Olivenbäume soweit das Auge sieht, und danach wieder Wüste.

 

In Chanaral de Aceituno Campingplatz und am Nächsten Tag Walwatching mit einem Boot. Super!!

Am Strand dicke Schicht von grossen Muscheln

 

Delphine, Wale, Pinguine, Robben und hohe Wellen. Und ich war nicht Seekrank, andere mussten speien!

 

Zum Nachtessen grillieren wir, kein Fisch. Würstchen mit Sauerkraut. Hier im Laden gekauft.

am Morgen wieder von einem Hund begrüsst

 

Über Serena, grössere Stadt mit einer Einkaufsmal. Heike und ich lassen unsere Füsse verschönern und kaufen diverses ein. Uli bekommt einen neuen Haarschnitt auf einem goldigen Frisörsessel!!!

 

Heute ist es schwierig einen ruhigen Platz zu finden. Die Strände sind überfüllt, klar, die Chilenen haben auch Ferien. Auf jedem Parkplatz riesige verstreute Abfallhaufen. Grauslig. Eben! Chilenische Kultur.

Irgendwo stellen wir uns hin, Ruhe. Heike kocht uns Nudeln mit Schinken und glasierte Zwiebeln, dazu ein Radler. Super gut! Wir schauen auf die Küste, Uli meint: wie an der Côte dÀzur! Mückenalarm und wir sind im Auto verschwunden.

 

Ab jetzt übernachten wir immer am Meer. Viele Strände am Tag bevölkert und in der Nacht leer, nur wir alleine. Die Einheimischen fahren vorbei, winken oder hupen. Wir werden nie belästigt oder bedrängt.

 

Vor Los Placeres kommen wir an diesem Ort vorbei. Aus alten, gefundenen Blech- oder Plastikteile bastelt er diese Figuren.

In Los Placeres bleiben wir 2 Nächte.

 

Beim Hintertür aufmachen höre ich ein Schrei von Heike. Uli hat einen alten,  Lampenschirm aus Metall gefunden und mitgenommen. Uli der Sammler! Ans Reserverad montiert!!

 

In der Nacht hört man die Wellen sehr laut. Einheimische holen Algen. Er fischt sie aus dem Wasser und sie werden zum trocknen ausgelegt. Anscheinend werden sie nach Südkorea verschifft, dort wird diverses, wie z.B. Kotflügel daraus hergestellt.

 

Ich backe Brot, da wir 2 Nächte bleiben wollen und das Brot hier nicht all zu gut schmeckt. Aus der Schweiz das letzte Dinkel- und Buchweizenmehl, Trockenhefe, Salz und Wasser.

Jedes Mal ein gutes Resultat.

 

Meine Backform sieht fast aus wie Ulis Lampenschirm:)

 

 

Playa la Balena, unsere letzte Nacht am Strand.

 

Während wir eine Waschanlage suchen, finden wir einen Notar. Wir müssen eine Bescheinigung notariell beglaubigen lassen. Unsere Autos werden  im Hafen von San Antonio, durch Juan, in Container gefahren, da wir dann schon nach Hause geflogen sind.

 

 

Jetzt Auto vom Salz abwaschen. Nach einer eigenhändigen Reinigung sieht der Landrover fast wie neu aus!

 

 

Mallaranco Camping.

 

Eigentlich ist es kein Camping, sondern ein von einem Franzosen mit seiner chilenischen Frau geführtes Event Hotel los naranjos mit Cabanas, 3 Schwimmbäder, 1 Hotpot, schöner Rasen, hohe alte Bäume.

Auf französisch begrüsse ich sie und wir dürfen bleiben und bekommen einen Platz unter alten, grossen Bäumen. Merci.

Hier bereiten wir unsere Autos für den Verlad in Container von San Antonio nach Basel vor. Und die Crew vom Hotel bereiten alles für den Valentinstag vor. Am 14. Februar dürfen wir den Hotpot nicht benutzen, nur für die Verliebten die kommen werden, sonst dürfen wir alles benützen. Neben unseren Autos hat es eine kleine Kapelle, etwas überwuchert, wir nehmen an, dass hier auch geheiratet werden kann.

 

 

Wir werden 4 Nächte hierbleiben und alles für die Heimreise vorbereiten.

 

Kurzer Abstecher nach Pomair. Berühmt für die Keramikherstellung und auch für die grössten Empanadas. 3kg. Heike und ich teilen uns eine, von einem Kilo.

Was man so alles sieht unterwegs. Hängende Schuhe, verwachsener Traktor, auf einer Seite Früchtebäume (hier hat es auch Weintrauben) vis à vis toxische Abfälle....

 

Keramik haben wir keine gekauft. Dafür Hüte Poncho und Geschenke für zu Hause.

Jetzt noch alles putzen und aufräumen. Am 16.02. müssen wir um 9:00 Uhr in San Antonio sein, bei unserem Agenten. Ganz schön früh aufstehen.

Letzter Abend Abschiedsessen, nach getaner Arbeit.

und noch ein treuer Freund:)

 

 

es war délicieu!!

 

Erstes Mal am nächsten Morgen, regnet es. Während der ganzen Reise nur einige Tropfen, ausser in Monte Hermoso, zu Beginn meiner Reise.

Am Hafen treffen wir unsere Agentin, nachdem sie mit unseren Unterlagen in ein Büro verschwindet, fahren wir ihr zum Seaport nach.

Uli und ich bekommen eine SUVA gerechte Ausrüstung und wir fahren zur Zollabfertigung. Der Zollbeamte kommt erst am Montag. Wir werden nicht mehr hier sein, und wir erklären Juan, unsere Autos und wie alles abgestellt werden muss.

Danach fahren wir in eine grosse, Videoüberwachte Halle. Die Autos bleiben hier stehen bis sie in Container gefahren werden.

 

 

Mit Taxi fahren wir nach Santiago in ein Hotel in Nähe des Flughafens. 

Am 17.02.24 ist die Heimreise. Ich freue mich riesig. 

 

16'650 km bin ich auf dieser Reise gefahren. Habe 965 Liter Diesel getankt für 780.- sFr. 

Es war eine schöne, strenge und manchmal traurige  Reise. Im Norden beider Länder muss noch viel gelernt werden, wie man mit der Natur umgehen sollte. Bemühungen sind da.

 

 

ENDE DER REISE