Türkei 2

 

Der Nemrut Dagi ist ein Gipfel mit drei Terrassen herum. Die im Norden ist fast ganz zerstört, eine im Westen wo die Köpfe von Apollo, Zeus, Antiochos und Herakles etc., die Leiber liegen zerbrochen am Boden, und eine im Osten wo ich dem Löwe etwas zuflüstere. Es ist ein Mausoleum worin der König Antiochos I begraben liegt. Es wurde nie geöffnet!

 

Zurück im Bergkafé lernen wir einen älteren Herrn kennen vom Kulturministerium. Er zeigt uns noch einige bemerkenswerte Plätze. Dann verabschieden wir uns und ich fahre zurück für eine 2.Nacht nach Kahta.

  

12. - 15.5. Kahta – Hasankeyf / Mesopotamien

 

Obwohl mir der nette Herr vom Kulturministerium eine Route vorgeschlagen hatte, fahre ich so wie ich es geplant hatte:)

 

Nach einer halben Stunde Fahrt, beim Atatürk Staudamm, muss man die Fähre nehmen, ca. 15 Min., weil die Strasse dort überflutet wurde.

 

 

Und da treffe ich Hakan wieder. Selbstverständlich fahren wir ein Stück zusammen. Unterwegs überholen wir einen Minibus der eine Panne hat. Kann ich helfen? Nein, aber der Chauffeur war in der Schweiz für ein Jahr, in Landquart!!! Wie klein doch die Welt ist.

 

Hakan will nach Hasankeyf, dort soll es sehr schön sein. Warum nicht, es liegt mir am Weg und mit ihm ist es unterhaltsam. Er weiss viel und ist ein interessanter Gesprächspartner. Durch ihn habe ich viel mehr Kontakt zu den Einheimischen bekommen.

 

In Batman halten wir zum Tee in einem Café, nur Männer die eine Art Scrabble mit Zahlen spielen, trinken wir etwas und sofort unterhält sich Hakan mit allen. Ich habe das Gefühl sie kennen sich schon lange, aber so ist es in der Türkei: sofort beginnt man miteinander zu reden, zu erzählen, zu fragen. Natürlich wollen immer alle wissen wer ich bin, von wo ich komme, wie viele Kinder etc

 

Vor Hasankeyf machen wir in einem wirklich kleinen Ort einen Fotostopp. Die Landschaft ist so schön, unterhalb fliesst langsam ein Fluss. Kinder spielen. Abendstimmung.

 

Sofort scharen sich einige Kinder um uns. Sie lassen sich gerne fotografieren. (fast alle!)

 

Am Schluss sind alle Dorfkinder um uns.

 

Von einem älteren Herrn werden wir zum Tee eingeladen. Unglaublich es wird uns Käse, Tomaten, Gurken, Oliven, Yogurt und frisches, warmes Fladenbrot aufgetischt. Ich bin beschämt ob so viel Freundlichkeit.

 

Zum Abschied schenkt mir die Hausfrau noch ein Brot. Ich verspreche Fotos zu schicken. Tesekkür!

Hasankeyf ist ein kleiner Ort, schön am Fluss gelegen. Ich kann unten am Flussufer bei den vielen Cafés auf Stelzen übernachten. Ich schlafe sehr gut. Hakan schläft auf den Sitzkissen des Restaurants!!

 

Hasankeyf – Vansee

 

Wieder schnurgerade Strassen. Die Temperatur steigt auf 36 Grad. Mir gefällt es.

Und dann sehe ich den See!!!

 

 

Camping direkt am See mit Ausblick auf die Insel Akdamar. Ich bin der einzige Gast, aber umso willkommener. Heisse Dusche hat es auch, nur dass ich von Strahl zu Strahl gumpen muss!!!! Aber es tut trotzdem gut.

 

Nach dem Frühstück nehme ich die Fähre zur Insel. Eine kleine armenische Kirche mit zum Teil erhaltenen Wandbildern, mit starker Akkustik. Ich singe kurz. Es tönt sogar schön!!!

 

Weiter nach Van. Ich habe gelesen und gehört es sei eine hässliche Stadt. Mir hat sie gefallen. Zuerst rauf auf die Burg. Einige Kinder begleiten mich erklären und bekommen auch etwas dafür.

 

In Van gibt es eine Haupt-Geschäftsstrasse voller kleiner Läden. Es ist Freitag, viele Leute. Es ist sehr geschäftig. In einem relativ guten Kleiderladen kaufe ich mir Kleider und Kopftuch für Iran. Der Verkäufer weiss sofort Bescheid als ich Iran sage. Er führt mir einige Sachen vor. Danke! Ich bin zufrieden, er auch. Natürlich wieder Tee.

 

Als ich durch den Park laufe, sehe ich einige junge Leute mit Draht verschiedene Figuren basteln. Es ist ein Festival!!!! Türken lieben dieses Wort.

 

 

Heute Abend schlafe ich auf einem Parkplatz neben einem Restaurant. Als ich fragte ob hier Camping sei, kam die ganze Belegschaft und erklärte mir auf Türkisch, dass es auf diesem Platz gratis sei und hinten neben der Hauptstrasse müsse ich zahlen. Alle waren der Meinung, dass ich besser gratis campen sollte.

 

Ich habe im Restaurant zu Abend gegessen, am See, Sonnenuntergang, super Essen und wurde von allen verwöhnt.

 

In Istanbul sagte mir der Kellner jedes mal wenn er mir etwas brachte, auch die Rechnung „bon apetit“. Heute sagten mir 2 verschiedene Kellner beim Tee bringen „auf wiedesehen“.Was soll ich sie verbessern! Es ist ja so lieb gemeint.

 

Das türkische Volk ist so etwas von gastfreundlich, interessiert, hilfsbereit. Ich bin immer wieder beschämt und gleichzeitig sehr dankbar.

 

Van – Ararat

 

Ich freue mich endlich den Berg Ararat zu sehen. Die Fahrt ist kurzweilig. Dem Vansee entlang und dann wieder rauf in die Berge über 2600m. Dort ist eine rauhe Gegend. Die Menschen haben es nicht einfach. Es sind grosse Steinwüsten und immer wieder kleine Äcker dazwischen. Die Menschen wohnen hier in Steinhäuschen.

Viele kleine Erdhörnchen huschen umher. Und endlich sehe ich den Berg. Wunderschön. Mit einem Häubchen.

 

Dogubayazit ist ein staubiges Städtchen mit einer katastrophalen Strasse. Aber es lebt, viele Menschen unterwegs. Camping Murat ist 30 m unter dem Ishak Pasa Sarayi. Eine märchenhafte Burg.

 

Heute kommen noch 3 Franzosen Camper an. Eine Familie mit 2 Kinder, 12 und 15 Jahren, sind schon bald 1 Jahr unterwegs. Im Juli kehren sie wieder nach Paris zurück. Es sind offene und freundliche Kinder. Die Schule machen sie durch Fernkurs. Die Familie hat viel erlebt.

 

Am nächsten Morgen besuche ich den Palast. Ich bin begeistert!!!! Es ist noch viel erhalten. Es war nicht nur eine Festung, sondern auch ein Lustschloss. Vom Kerker über Harem über Stehtoilette, Bibliothek, alle Zimmer mit Cheminée, Zentralheizung,, Hamam und eine wunderschöne erhaltene Moschee, in welcher die Tauben nisten.

 

Am Abend bin ich von den Franzosen zum Crèpes essen eingeladen. Sie waren vorzüglich und es wurde ein lustiger Abend.

Letzter Blick auf Ararat bevor ich die Grenze überschreite.

Meine Zeit in der Türkei geht zu Ende. Ich habe sehr viel Schönes erlebt. Es ist ein gastfreundliches, offenes Land mit einer grandiosen Landschaft. Die Menschen hier haben mich immer wieder tief berührt mit ihrer Liebenswürdigkeit. Nochmals der Berg Ararat bevor ich an die Grenze fahre. Einige Male haben mir kleine Jungs auf englisch gefragt: Hallo, wie heissen Sie? Ich: Hallo, ich heisse Christiane. Er: erfreut sie kennen gelernt zu habe. Auf Wiedersehen! So geht das hier!!!!