Zanzibar


Morgen um 5 Uhr landen wir in Zanzibar! So ist es halt mit Schnäppchenflügen!!! 4 Stunden Zwischenhalt in Muskat, dann kurz in Dar e Salam und eben um 5 Uhr in Zanzibar.

 

Hier ist das Motto: Hakuna Matata!

 

Stadtrundgang in Stone Town. Schön, all die farbigen Frauenbekleidungen, fröhliche Menschen und all die alten Kolonialhäuser.

Wir laufen am Haus vorbei, wo Freddy Mercury aufgewachsen ist. Er ist hier auf Zanzibar geboren von indischen Eltern.

Und ja, das Auto fährt anscheinend noch!

 


Auf einer „spice Tour“ lernen wir wie die verschiedenen Gewürze wachsen. Es ist eine wunderbar duftende Tour und für unsere Augen ist es eine Wohltat so viele verschiedene grün zu sehen.


Tumeric

Tumericpflanze

Lemongras

Kakao

Lychees

Lycheesbaum

Ingwerwurzel

Ingwerstrauch

Zimtbaum

Die Zimtrinde schmeckt soooo gut. Süsslich Zimtig

Vanillestengel

Längere Verarbeitung bis

auf dem Ladentisch

Vanillebusch

Nelken

Nelkenbaum

Muskatnuss

So sieht sie gepflückt aus

Nuss vom Baum wird aufgeschnitten. Mit der Hülle wird Konfitüre gemacht

Muskatnussbaum

Koriander

Korianderbusch


Nussartig, die rote Farbe wird für Gesicht gebraucht


Kokosnussbaumkletterer

schmeckt gut die Kokosnussmilch.

Pfefferbaum

Der schwarze, weisse und rote Pfeffer stammen alle vom gleichen Baum, einfach andere Verarbeitung


und noch vieles mehr. Von jeder Pflanze bekommen wir etwas zum schmecken und probieren. Kein Parfum riecht besser!!!

Danach gibt es noch einen zanzibarischen lunch mit vielen Gewürzen. Na, sehen wir nicht zufrieden aus??? und als Zusatz noch ein Strandbesuch.


 

Aussicht von der Dachterrasse beim Frühstück



In diesen Tagen ist ein grosser E Mail Austausch zwischen unserem Agent in Dar e Salam, unserem Agent in Salalah und wir. Allgemein ist es bekannt, dass man sich im Hafen von Dar e Salam, bei Autoverschiffung, auf längere Wartezeit einstellen muss. Wie haben es gewusst, uns aber vorgestellt diese Wartezeit in Zanzibar zu verbringen. Nein, Robie braucht dringend unsere Carnet de Passage, und zwar die Originalpapiere.

So reisen wir unverzüglich mit der Fähre nach Dar e Salam. ( 1 ½ Std.) und bleiben dort 2 Tage.

Robie von FFT scheint mir vertrauenswürdig und korrekt. Er erklärt uns das Hafen- und Zollprozeder von Tansania.

Sollten nicht alle Papiere beisammen sein bevor das Schiff anlegt, wird es prekär, sprich teuer.

Die „bill of loading“ wird noch vermisst, wir können aber wieder zurück nach Zanzibar, meint Robie, nachdem er die Carnets in der Hand hat und wir beide Vollmachtsformulare unterschrieben haben.

Said hat sich zu unserem Taxifahrer in Dar erklärt. Immer wenn wir aus dem Hotel kommen, steht er da mit einem grossen Lachen im Gesicht. Alles ist „goodi“, vor allem Tansania und seine Fahrweise, oder aus „woodi“ (Holz), essen wir „lunchi“ aber anstelle von Pharmacy sagt er „Pharmace“?!?!




Er macht mit uns eine kleine Stadtrundfahrt, zeigt vor allem alle Hotels und Botschaften. Er lacht so glücklich, dass wir auch zufrieden sind.

Es ist auffällig wie viel die Menschen hier lachen und fröhlich sind. Es ist einfach schön, all diese farbigen Kleider der Frauen, nach dem vielen Schwarz der letzten Zeit!!


Dar e Salam


Wieder zurück in Zanzibar fahren wir dieses Mal in den Süden, nach Kizamkazi ins Hotel Karamba. Unser Fahrer hat noch mehr Dekoration an seiner Frontscheibe als ich!!

Kleines Cottage geich am Meer. Bei Ebbe kann man weit hinauslaufen über Sand und versteinerte Korallen. Aufpassen wo wir hintreten, denn es hat viele Seeigel. Die Einheimischen laufen barfuss und suchen Octopuss. Mit einer Eisenstange stören sie sie unter den Steinen und sobald der Octopuss herauskommt schnappen sie ihn, werfen ihn in einen Sack und suchen weiter.

 


Fortwährender reger Mailkontakt zwischen Salalah und Dar e Salam. Ich bekomme jedes mal eine Kopie. Jetzt müssen wir noch jemanden in Kizamkazi suchen, der einen Drucker und Scanner hat, Karamba hat weder noch und Robie braucht noch ein unterschriebenes Formular. Mit dem Taxi fahren wir zu einem kleinen Geschäft, sieht aus wie ein grosser Kleiderkasten, am Abend wird die Tür einfach verschlossen. Hier können wir das Formular ausdrucken, Scanner hat er keinen. Wir schicken Robie ein Foto. Gut das reicht! Wir brauchen nicht sofort zu kommen!


Noch 2 Tage an der Fuji Beach in der Nähe von Stone Town vor unserer Rückreise nach Dar.

Es ist ein ruhiger Ort und hier lese ich zum ersten Mal gerade 3 Bücher. Zwischendurch mit dem öffentlichen Bus nach Stone Town Tickets für die morgige Fähre abholen. Bea bleibt in den Kissen, sie muss ihr aufgeschürftes Knie schonen!

Ich dachte mir schon, dass dieser Ausflug interessant werden würde. 300.- Tans. Schillinge kostet der Bus ( 13 Rappen) normal für 12 Personen Sitzplätze. Gegen Ende der Fahrt sind es ca. das Doppelte. Bei einer Haltestelle steigt eine Familie ein. Der 2 jährige Knabe wird mir kurzerhand auf den Schoss gesetzt. Kein Geschrei, er hält meinen Zeigfinger fest und schläft gleich ein.

Anstehen beim Ticketschalter. Natürlich Gedränge, es ist heiß. Einige drängen vor, ausnahmsweise nicht ich ;D, anderen passt es gar nicht, Geschrei und neben mir keift ein kleines, altes Männlein, schlängelt sich aber gleichzeitig an mir vorbei, immer noch schimpfend. Ich klopfe ihm sachte auf die Schulter, er kommt mir nur bis unter die Arme, und sage beruhigend. Take it easy! Ja, es hat gewirkt, nein ich habe ihn nicht vorgelassen!




Wieder zurück nach Dar. Dieses Mal stürmische See und stürmischer Magen!!

Mit der Übelkeit und Müdigkeit kämpfend (ich, Bea nicht) finden wir Said unser Taxifahrer. Zuerst fährt er uns zu Robie. Super, alle Papiere beisammen, die Buxcontact (Name des Containerschiffs unter deutscher Flagge, nicht Monrovia) sollte morgen anlegen. Er erklärt uns nochmals das Prozedere, ehrlich, ich habe nicht alles mitbekommen. Zum Glück hat Bea die Ohren gespitzt.

Said fährt uns nach Kigamboni wo wir eigentlich 3 Nächte bleiben wollen, sie aber auf 2 verkürzt haben, da wir das Cottage total überzahlt finden.

Beim Check out fragt man mich ob es mir gefallen hat! Ehrlich? Nein. Habe gerade eine Liste aufgezählt was ich und sicher andere Touristen schlecht finden. Dass aber hingegen das Personal sehr freundlich und zuvorkommend ist, und nur für die Aussicht bezahlen wir nicht so viel. Zu guter Letzt werden uns 50.-$ zurückerstattet mit der Versicherung, dass wenn wir wieder kommen alles in Ordnung sein wird!!

Schön sind die Blumen und werden auch gepflegt. Hingegen der Rest wird sehr vernachlässigt.

Am Morgen spazieren die Affen herum und versuchen einen Toast zu stibizzen. :D :D

Ein Affe hält am morgen früh vom höchsten Dach Ausschau.



Aufs Neue wieder in Dar und wir warten..... Laut Robie ist der Container an Land und steht in einem Lager ausserhalb des Hafens, da dieser zu klein ist. Dort soll die „custom clearing“, gemacht werden und danach wird der Container in ein Lager von Robie gefahren wo wir dann endlich unsere Ländis wieder in Empfang nehmen können. Das ist house to house Lieferung und nicht port to port. Am nächsten Dienstag, evt. sogar Montag soll das sein!!


Dar e Salam, der Hafen, Bilder aus einem Buch, da wir nicht selber rein dürfen. Da kann man nur hoffen, dass die eigene Ware nicht im untersten Container steckt.



Dar e Salam

Ein wenig ersorge ich mich über das links Fahren!! Habe schon Mühe als Fussgänger!

Hier sagt man natürlich "lefti" und "righti"

Blick aus unserem Hotelzimmer. Diesmal müssen wir für die Aussicht nichts bezahlen.

 


Nationalmuseum,

Interessante schwarz/weiss Bilder vom 1. Weltkrieg. Es steht geschrieben: meistens wird vergessen , dass auch in Afrika gekämpft wurde.

Eine Abteilung behandelt den Sklavenhandel. Schulklassen hören ihrem Lehrer gespannt zu und machen sich Notitzen.

Chinin wird ab Baum geerntet

Im Hof einige Oldtimer vom 1. Präsidenten Tansanias gefahren, Julius Nyerere

Wunderschöne, alte Bäume

2 Massai aus Ebenholz stehen Wache

 


Kleiner Geschichtsausflug


1730 war Elfenbein, an der Ostküste Afrikas, das wichtigste Handelsgut nebst Gold und anderen Edelmetallen.

1808 wurde der Sklavenhandel im britischen Königreich verboten, welches vor allem den Sklavenhandel Westafrikas betraf. Die Händler Ostafrikas profitierten davon.

1832 verlegte Sultan Sayyd die Hauptstadt seines Omanischen Reiches nach Zanzibar. Spätestens dann wurde Bagamoyo, auf dem Festland vis à vis von Zanzibar, zu einem der bedeutendsten Umschlagplätze für den Sklavenhandel.

Anfang des 19. Jahrhundert wurden bis zu 10'000 Sklaven jährlich auf den Sklavenmärkten von Stone Town, Zanzibar, umgesetzt.

Nach dem Sklavenverbot 1873, wurden etliche Sklavenhöhlen gebaut welche man heute noch besichtigen kann. Aus Korallenboden wurden diese Höhlen ausgehoben und das Dach mit schweren Korallensteinen getarnt. Wieviele Sklaven in den Höhlen versteckt wurden, weiss man nicht. Jedoch nach der skrupellosen Vorgehensweise der Araber geht man von ein paar Hunderten aus.

Nachts wurden die Sklaven unten am Strand auf Dhaus verladen und nach Arabien verschifft.

Den Handel im Verborgenen brachte der omanischen Oberschicht weiterhin hohe Einkommen.

1897 griff die Kolonialregierung hart gegen den Sklaven Schwarzmarkt durch.

1884 an der Kongo Konferenz auch als Berliner Konferenz bekannt, wurde die Aufteilung von Afrika geregelt.

Westafrika ging an die Franzosen, der Kongo an Belgien, an die Briten Südafrika und den Deutschen wurde das damalige Tanganyika zugeteilt.

Nach dem ersten Weltkrieg verloren die Deutschen die ostafrikanischen Besitzungen. Damit gehörte Ostafrika bis zur Unabhängigkeit zu GB.

Am 9. Dezember 1961 erhielt Tanganyika seine Unabhängigkeit und Julius Nyerere wurde zum Staatspräsidenten gewählt.

10. Dezember 1963, nach einer blutigen Revolution, bekommt Zanzibar ebenfalls seine Unabhängigkeit und verbindet sich mit dem Staat Tanganyika zur Vereinigten Republik Tanzania.